Flieger an allen Fronten
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Characteristics
Book cover finish | Canvas finish, Headband, Bradel, Hardcover ( rounded spine binding ) |
Special feature | Handwritten notes |
Condition | Used good |
Number of pages | 230 |
Published date | 1936 |
Language | Deutsch |
Size | 15 x 22 x 3 cm |
Author | Friedrich Schilling |
Editor | VERLAG SCHERL |
Description
Nicht um eigene " Taten " zu schildern habe ich diese Zeilen niedergeschrieben. Was ich vier Frontjahren gesehen, erlebt und getan habe, taten Tausende von " Fräzen " und " Emils " an allen Fronten. In der Eigenart der Fliegerwaffe lag es begründet, daß wir alle aus und mit unserm donnernden Bogel viel mehr sahen und kennenlernten als die erdgebundenen Truppen und Waffen.
Auf einem einzigen Fluge sahen wir das Kampfgelände von Armeen wie ein offenes Buch unter uns liegen. Das Schicksal verschlug die meisten Kameraden aus unferer Waffe bald an diese, bald an jene Front. Wir sahen den Westen, der uns immer wieder magnetisch anzog, wir sahen den Osten mit den endlosen Gefilden Rußlands, und viele von uns sahen den Balkan, Rumänien, Serbien, die Türkei und die italienischen Kampffelder.
Unsere Fliegerwaffe war zu Kriegsbeginn Neuland mit schier unbegrenzten Wöglichkeiten, die sich von Jahr zu Jahr, vorgetrieben durch die Berluche und Erfahrungen schöpferischer und phantasiebegabter einzelner und der ganzen Waffe, weiterentwikelte.
Der Unternehmungsluft und dem phantastischen Wagemut des einzelnen war nicht Ziel noch Grenze gesteckt. " Neue Films ", wie wir das nannten, neue Pläne, Berluche une Ideen wurden ständig ausgeheckt. Si sind im Laufe der vier Kriegsjahre das Artilleriefligen, die Jagdfliegerei, das " Ifln ", die nächtliche Bombenfliegerei, die Nachtluftjagd, das Schlachtfliegen im Tieffluge und mancher andere Spezialzweig der Luftwaffe entstanden.
Sinn und Zweck dieser Erinnerungsblätter joll es sein, einen Auschnitt aus den unendlichen vielen Einsakmöglichleiten zu zeigen, wie sie der Weltkrieg unserer Waffe bot, einen Überblick über die Entwicklung unserer Kriegsfliegerei zu geben, die wir mitmachten, Fliegers Freuden und Leiden, die " Sonderfilms " von Kameraden, die wir aus nächster nähe miterlebten, zu schildern. Und nicht zulekt wollen wir immer und immer wieder die Erinnerung an die großen Borbilder der Fliegerwaffe, die unsterblichen Jagdflieger Oswald Boelcke und Manfred v. Richthofen, Immelmann und die vielen andern gefallenen Fliegerkameraden, wecken und wachhalten in unserer heranwachsenden deutschen Jugend, die nun wieder in einer deutschen Luftwaffe wird Dienst tun können.
Braunschweig, Herbst 1936
Fr. Schilling