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Ein Leben auf Flügeln

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Der Pilot, milchgesichtig, knapp acht- bis zehn Jahre alt, festgeschnallt auf einem offenen Sperrholzgerüst, umklammerte den Steuerknüppel, als wollte er nicht lenken, sondern Halt suchen.


Characteristics

Book cover finish Hardcover ( square back binding )
Special features Dust jacket
Condition Used good
Language Deutsch
Size 14 x 22 x 4 cm
Author Rudolf Braunburg
Editor Kindler Verlag GmbH


Description

Der Pilot, milchgesichtig, knapp acht- bis zehn Jahre alt, festgeschnallt auf einem offenen Sperrholzgerüst, umklammerte den Steuerknüppel, als wollte er nicht lenken, sondern Halt suchen. Er überwand die Schwerkraft, den Heidehügel, stieg und stieg. Doppelsternmotoren zogen ihn über die Sauerstoffgrenze; auf vier schwarzen Kerosinsäulen stieg er weiter in die Stratosphäre, kreuzte durch Taifune und Tropengewitter, fuhr Brems- und Landeklappen sowie das zwölfrädrige Fahrwerk aus und setzte die dreistrahlige DC-10 sanft auf die Piste. Als er landete, war er fünfundfünfzig, glücklich und sehr dankbar.<<

 

Für Rudolf Braunburg, der sich solchermaßen selbst charakterisiert, ist der Rückblick auf sein Leben gleichbedeutend mit einem Rückblick auf ein halbes Jahrhundert erlebter Luftfahrtgeschichte. Während der dreißiger Jahre begeisterte er sich in Holland, der Wahlheimat seiner Eltern, für die Pioniertaten der Verkehrsfliegerei und hätte sich nie träumen lassen, die ersten praktischen Versuche ausgerechnet in der Luftwaffe Adolf Hitlers machen zu müssen. Während des Krieges eingezogen, vermochte der Pilot wider Willen seine alte Liebe zur Fliegerei nur schwer mit seiner pazifistischen Überzeugung in Einklang zu bringen.

 

Sein Wunsch, Verkehrsflieger zu werden, erfüllte sich erst, als er 1955 zur neuerstandenen Lufthansa ging, in deren Dienst er fast fünfundzwanzig Jahre lang um die Welt flog. Wer Rudolf Braunburg kennt, seine engagierten Stellungnahmen zu strittigen Themen in Gesellschaft und Politik verfolgt hat, weiß, dass er es nicht mit einem angepassten Zeitgenossen zu tun hat. Stets hat der Flugkapitän, der sich nebenbei als Schriftsteller profilierte, eine empfindliche Antenne für Strömungen und Tendenzen bewiesen und sich gegen Militarismus und Gewalt, gegen Bürokratismus und Vermassung ausgesprochen. Er scheut sich nicht, unbequeme Dinge beim Namen zu nennen – auch in diesem Buch nicht, in dem er die Bilanz seines >>Lebens auf Flügeln<<, vor allem seiner Zeit als Flugkapitän bei der Lufthansa, zieht.

 

 

Quelle: Zusammenfassung des Herausgebers auf der Vorderseite des Buches

Fermer (esc)

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