DIE TRAGÖDIE DER DEUTSCHEN LUFTWAFFE

Keine Waffengattung war für den Zweiten Weltkrieg so entscheidend wie die Luftwaffe; keine so geheimnisumwittert, so gerühmt und gescholten. Wo lagen die Gründe für Aufstieg und Untergang dieser technisch hochqualifizierten Waffe? 

« Die Tragödie der deutschen Luftwaffe » konnte bisher nicht geschrieben werden, denn Erhard Milch, der wichtigste Zeuge, schwieg. Jahrzehntelang hielt der ehemalige Generalfeldmarschall und General-inspekteur der deutschen Luftwaffe, der « erste Mann nach Göring », sein Wissen, seine Tagebücher, Protokolle und Geheimdokumente unter Verschluß. 

Erst jetzt erhielt der englische Historiker David Irving dieses Material, das er zusammen mit den von den Alliierten erbeuteten Archiven, den unveröffentlichten Tagebüchern von Goebbels und Jodl sowie dem Aktenmaterial der Flugzeug- werke Heinkel, Messerschmitt und Junkers zu der umfassendsten und am gründlichsten fundierten Geschichte der deutschen Luftwaffe verarbeitet hat.

Irving belegt die nun inzwischen anerkannte These, daß die operative Bereitschaft der Luftwaffe, ebenso wie die der anderen Wehrmachtteile, höchstens für Blitzsiege, jedoch nicht für einen Welt- krieg ausreichend war. Von entscheiden- der Bedeutung für den verfrühten Einsatz der Luftwaffe war nach Irving die Rechliner Luftwaffenschau vom Juli 1939: Die Vorführung der modernsten Versuchs- muster, die ihrer Zeit weit voraus waren, verleitete Hitler zu katastrophalen Fehlentscheidungen über die Einsatzfähigkeit dieser Prototypen, die noch Jahre später, auf dem Höhepunkt des Rußlandkrieges, nicht über das Erprobungsstadium hinAusgelangt waren.

In seiner Analyse der Entwicklung der Luftrüstung zeigt Irving das spezifische Dilemma der Luftwaffe auf: Das Mißverhältnis zwischen modernster Zukunftstechnik und einer einsatzfähigen, konventionellen Waffe. 

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